Seit 2018 kämpft der Verein „DoNeubrücke – Zukunft für die Region“ für den notwendigen Neubau der Donaubrücke in Mauthausen. Nach der Zustellung des positiven Umweltverträglichkeitsbescheids im Februar diesen Jahres zeigten sich die Verantwortlichen berechtigt optimistisch, dass das für die Region so wichtige Infrastruktur-Projekt rechtzeitig vor der Sperre der alten Brücke im Jahr 2027 fertig gestellt werden könnte. Doch jetzt droht nach einer juristischen Entscheidung das Worst-Case-Szenario für die Tausenden Pendler, die täglich den Donauübergang nutzen.
Konkret hat der Bundesverwaltungsgerichtshof in Wien festgehalten, dass nun, entgegen der ursprünglichen Rechtsmeinung, alle Einwände gegen den Umweltverträglichkeitsbescheid aufschiebende Wirkung für das Projekt haben. Erfahrungsgemäß führt dies bei einem Projekt dieser Größenordnung zu mitunter jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen. Bis zur endgültigen Klärung des letzten Einspruchs dürfen keinerlei Arbeiten am Neubauprojekt durchgeführt werden.
Was dies ab 2028 für die Region bedeutet, beschreibt Johannes Hödlmayr, einer der Gründungsväter der Initiative 2015 und später des Vereins, mit drastischen Worten: „Damit wird für die Menschen und Betriebe in der Region der Worst Case zur Realität. Wenn die alte Donaubrücke Ende 2027 aus bautechnischen Gründen gesperrt wird, müssen täglich bis zu 22.000 Personen Umwege von bis zu 40 Kilometern in Kauf nehmen.“ Hödlmayr sieht damit für die gesamte Region massive Nachteile und Einschränkungen, die sich natürlich langfristig auf die Entwicklung in allen Bereichen auswirken werden.
Der Mühlviertler Unternehmer appelliert deshalb bei allen Beteiligten und Verantwortlichen an die Vernunft. „Es muss hier eine unbürokratische Lösung gefunden werden, die den Menschen und der Region diesen Wahnsinn erspart.“ Für Hödlmayr ist der aktuelle Brückeneinsturz in Dresden ein weiteres Indiz dafür, welch prekäre Situation an der Donaubrücke in Mauthausen entstehen könnte.