Landesräte halten an Zeitplan fest: Neue Brücke soll frühestens in zehn Jahren fertig sein

Die Notwendigkeit einer Kapazitätsausweitung ist nach einer jahrzehntelangen Nachdenkphase scheinbar endlich auch den politischen Verantwortlichen in Ober- und Niederösterreich klar geworden. Die Dringlichkeit einer ehestmöglichen Verbesserung der Situation scheint aber noch nicht durchgedrungen. Nur so ist es zu erklären, dass die beiden zuständigen Landesräte Günther Steinkellner (OÖ) und Ludwig Schleritzko (NÖ) stur an ihrem „Schema-X-Zeitplan“ für den Neubau festhalten. Nach deren Vorstellungen wird die neue Brücke im Jahr 2027 dem Verkehr übergeben – „und dies bei optimalen Verlauf der notwendigen Verfahren“, wie beide Politiker immer wieder unisono betonen. Sie haben damit den mit der Planung des Projektes befassten Beamten de facto einen Persilschein für ein alles andere als ambitioniertes Umsetzungstempo ausgestellt.

Würden in der Wirtschaft notwendige Investitionsprojekte mit ähnlicher Geschwindigkeit umgesetzt, wären die Unternehmen bei Fertigstellung wohl längst vom Markt verschwunden. Natürlich müssen die notwendigen Verfahren ordentlich vorbereitet und durchgeführt werden. Und es ist natürlich damit zu rechnen, dass es auch bei diesem Infrastrukturprojekt Widerstand geben wird. Es muss aber allen Beteiligten von Anfang an klar sein, dass es sich in diesem Fall um eine „Operation am offenen Herzen“ handelt. Es sind rasche Entscheidungen und ein entschlossenes Vorgehen notwendig. Pendler und Wirtschaft leiden täglich unter den Versäumnissen der Vergangenheit – das kostet Zeit, Geld und Nerven. Das Verfahren muss beschleunigt werden, die betroffenen Menschen in der Region haben sich das verdient.

Mag. Markus Formann
Koordinator der Initiative DoNeubrücke Mauthausen – Zukunft für die Region